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Das katholische Oberschwaben im Nationalsozialismus

Ludwig Zimmermann referiert an diesem Abend aus seinem neuesten Buch "Das katholische Oberschwaben im Nationalsozialismus", welches zum Jahresende 2021 erschienen ist. Mit schonungsloser Offenheit deckt der in der Region bekannte Heimathistoriker dabei zahlreiche Verbrechen auf und nennt Verbrecher, die in der NS-Zeit zahlreich auch aus Oberschwaben kamen. Sein besonderes Augenmerk gilt dem Kampf der katholischen Organisationen und vieler Geistlicher aus dem Umfeld des im Oberland aufgewachsenen „Bekennerbischof“ Joannes Baptista Sproll, der auf Jugend- und Bekenntnistagen vor Zehntausenden den Mythos der Nazis mutig anprangerte. Neben den schweren Verbrechen durch die Rassengesetze lenkt er seinen besonderen Blick auf Vorgänge in den Dörfern und Kleinstädten und zeigt am Beispiel der völlig misslungenen politischen Säuberung nach 1945 auf, dass die Spuren des Leugnens und Verdrängens bis in die Gegenwart reichen und das aktuelle politische Geschehen beeinflussen. Besonders richtet sich der Fokus an diesem Abend auch auf Weingarten.

Zimmermann unterrichtete bis 2001 über dreißig Jahre an der Realschule Weingarten und war lange Jahre kommunalpolitisch tätig.